Frisch gepresst


Die French Press bietet eine einfache, schnelle und überaus geschmackvolle Methode, Kaffee zuzubereiten. Worauf man beim Kaffeemachen mit der Stempelkanne achten sollte

„The best cup of coffee known to mankind“ – mit diesen Worten adelte der ehemalige Chef von Starbucks, Howard Schultz, den mit der French Press zubereiteten Kaffee. Wahre Worte von einem Mann, dessen Unternehmen sonst nicht für ausgeprägte Kaffeekultur bekannt ist. Aber mit der Huldigung der French Press beweist der frühere Konzernchef doch ein wenig Geschmack. Die Stempelkanne ist sowohl für Anfänger als auch für Profis ein beliebtes Instrument, um schnell und unkompliziert einen aromatischen Filterkaffee zu machen.

Dafür benötigt man nur die Stempelkanne, heißes Wasser (ca. 96 Grad) und möglichst grob gemahlenes Kaffeepulver. Das ist wichtig, weil Wasser und Kaffee bei dieser Zubereitung eine vergleichsweise lange Kontaktzeit haben und bei zu fein gemahlenen Bohnen eine Überextraktion stattfindet. Das heißt, dass zum Beispiel zu viele Bitterstoffe und Gerbsäuren aus dem Pulver gelöst werden und so den Geschmack des Kaffees verändern. Außerdem gelangt das grob gemahlene Pulver nicht so einfach durch das Metallsieb.

Die Gefäße sind in jedem Haushaltswarengeschäft oder im Internet erhältlich. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen (0,35, 0,5, 0,75 und 1 Liter). Die Kaffeepresse trägt auch den Namen French Press, weil sie um 1850 in Frankreich erfunden wurde. Weltweit bekannt gemacht hat sie aber das dänische Unternehmen „Bodum“, das für seine Version der Stempelkanne mit dem dänischen Designpreis ausgezeichnet wurde.

Was macht den gepressten Kaffee so besonders, dass nicht nur der Ex-Starbucks-CEO von ihm schwärmen? Der Kaffee aus der French Press schmeckt uneingeschränkt vollmundig und sehr aromatisch. Das liegt zum einen am „Full Immersion“-Prinzip, also daran, dass das Kaffeepulver komplett vom Wasser bedeckt wird. Zum anderen gelangen die natürlichen Öle des Kaffees durch das grobe Metallsieb der Stempelkanne und verstärken so noch mal das Aroma des Getränks.

Und so bereitet man den perfekten French-Press-Kaffee zu

Wir empfehlen für einen Liter Wasser eine Menge von 60 Gramm Kaffee. Um zu verhindern, dass die Kanne später schneller abkühlt, kann man schon während man das Wasser erhitzt, die Kanne mit heißem Leitungswasser ausspülen und so das kalte Glas erwärmen. Hat man das Wasser auf ca. 96 Grad erhitzt, gibt man das Kaffeepulver in die Kanne und gießt dann behutsam die Hälfte des Wassers dazu. Dann ein-, zweimal vorsichtig umrühren und den Rest des Wassers hinzugeben. Jetzt setzt man den Deckel auf die Kanne und setzt das Metallsieb nur ganz leicht auf die Oberfläche des Kaffee-Wasser-Gemischs. Noch nicht pressen! Zunächst lässt man den Kaffee nun etwa vier Minuten brühen, bevor man dann den Stempel langsam und mit wenig Druck hinunter presst.

Das Getränk kann nun serviert werden, der Stempel hält den Kaffeesatz am Boden. Natürlich kann es sein, dass sich feinere Kaffeepartikel durch das Sieb gemogelt haben und in der Tasse schwimmen, aber das dürfte für wahre Kaffeefreunde kein Problem sein.

Den übrigen Kaffee sollte man aus der French Press schnell zum Beispiel in eine Thermoskanne umfüllen, da die Flüssigkeit im Glasgefäß schnell auskühlt.