Wie eine Tankstelle die Kaffeewelt erforscht


Wie eine Tankstelle die Kaffeewelt erforscht

Vor wenigen Tagen hat Aral die Studie „Trends beim Kaffee-Genuss 2017“ vorgestellt. Es ist bereits das fünfte Mal, dass der Tankstellenkonzern den Kaffeekonsum der Deutschen analysiert. Warum er das tut und zu welchen Ergebnissen er kommt

 Tchibo, Nestlé oder Melitta – wenn man an die großen Kaffeekonzerne in Deutschland denkt, fallen einem mit Sicherheit diese Namen ein. Den Namen Aral würde man mit dem Heißgetränk nicht auf Anhieb in Verbindung bringen. Doch auf den zweiten Blick ist die blaue Tankstellenkette einer der größten Player im nationalen Kaffeegeschäft. An seinen 2400 Standorten verkauft Aral nämlich 85.000 Becher – pro Tag! Damit ist die Tankstelle Deutschlands größter Coffee-to-go-Anbieter. Und als solcher hat Aral großes Interesse daran, das Verhalten und die Vorlieben der deutschen Kaffeekonsumenten zu kennen.

Die Studie wird seit 2011 durchgeführt

Seit 2011 erforscht der Mineralölkonzern deshalb in seiner Studie „Trends beim Kaffee-Genuss“ die Kaffeewelt der deutschen Verbraucher. In einem Zeitraum von sechs Tagen wurden dazu im vergangenen Oktober 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Auswahl der Befragten erfolgte als eine repräsentative Stichprobe, die Untersuchung wurde vom Marktforschungsunternehmen  IfA Marktforschung Bremer + Partner GmbH durchgeführt.

Vor wenigen Tagen also ist die diesjährige Studie veröffentlicht worden. Die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • 92 Prozent der Deutschen greifen zumindest gelegentlich zum heißen Genussgetränk in seinen vielen Facetten“, schreiben die Autoren der Studie. Das ist keine Überraschung, schließlich ist Kaffee weiterhin das am häufigsten konsumierte Getränk in Deutschland. Auch im Vergleich zu den Vorjahren hat sich bei diesem Wert nichts geändert.
  • Spannend wiederum ist die fallende Beliebtheit der klassischen Kaffeemaschine. Seit der ersten Erhebung im Jahr 2011 hat der Marktführer deutlich eingebüßt. Dazu die Forscher: „Damals lag ihr Anteil noch bei 40 Prozent. Sechs Jahre später liegt die traditionelle Zubereitungsart zwar immer noch vorn, hat inzwischen aber insgesamt 9 Prozentpunkte auf jetzt 31 Prozent eingebüßt.“ Häufiger genutzt werden hingegen Vollautomat (23 Prozent) und Padmaschine (19). Zu den Vorjahren verloren hat zudem die Kapselmaschine (12). Handgebrühter Kaffee steht seit Jahren bei nur fünf Prozent.

42 Prozent wollen einen Mehrwegbecher kaufen

  • In der Aral-Studie geht auch um Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Das bestimmende Thema für die Tankstellenkette ist dabei natürlich der Umstieg von Papp- auf Mehrwegbecher. Dazu heißt es in dem Forschungsbericht: „Die Idee, den Pappbecher durch einen Mehrwegbecher zu ersetzen, halten drei von vier Studienteilnehmern für den absolut richtigen Weg. 70 Prozent der Kaffeetrinker wollen selbst auf die wieder verwendbare Alternative umsteigen.“ 42 Prozent der Befragten geben an, dass es „sehr wahrscheinlich“ sei, dass sie sich einen Mehrwegbecher kaufen werden, für weitere 28 Prozent sei es „wahrscheinlich“. Am höchsten sind die Zustimmungswerte für den Mehrwegbecher in Bayern.
  • Auch der Anteil der Konsumenten, die sich für den Kauf von nachhaltig angebautem Kaffee entscheiden, ist von 23 Prozent im Jahr 2014 auf 29 Prozent angestiegen.

Die Untersuchung für Aral beinhalten keine bahnbrechenden Überraschungen, sondern bestätigen vielmehr Trends, zum Beispiel das wachsende Interesse an Nachhaltigkeit. Warum aber kommt eine solche Studie gerade von einem Tankstellenkonzern? Die Antworten liegen auf der Hand: zum einen bringt die Initiative der Marke Aral viel Aufmerksamkeit, indem Medien über die Ergebnisse der Studie berichten und zum anderen sind die Erkenntnisse für Aral bares Geld wert. Ein Beispiel: Erst im Februar hat Aral die Nutzung von Mehrwegbechern in einigen Filialen eingeführt. Kunden, die ihren Kaffee in eigenen Bechern mitnehmen, zahlen 10 Cent weniger für ihren Coffee to go.

Womöglich bietet Aral ja bald selber einen schicken blauen Mehrwegbecher an.


Hier geht es zur PDF-Ansicht der Studie: http://www.aral.de/content/dam/aral/Presse%20Assets/pdfs-Broschueren/Aral-Kaffeestudie-2017.pdf

Foto: Aral

Es gibt 1 Kommentar

Add yours

Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.